Bild von Lira im Jagdhemd vor einem Holzpolter mit der Kamera in der Hand

Preise - von Kalkulationen, dem eigenen Wert und allem was Zahlen hat

Preiskalkulation… Ein Wort, dass vielen die Nackenhaare aufstellen lässt, dass aber auch viele einfach nicht richtig machen und wodurch es zu einer Marktverzerrung kommt, in der die Kunden, aber auch die Fotografen, einfach frustriert sind…

Lasst uns über Kalkulation reden, warum auch viele nicht richtig kalkulieren, dem eigenen Selbstwert und generell einfach über ein paar Punkte, die in Vergessenheit geraten.

Ich möchte dazu schon einmal sagen: Ich will hier niemanden angreifen, oder mich rechtfertigen für irgendwas. Ich möchte sowohl Kunden, als auch andere Selbstständige erreichen darüber nachzudenken, weshalb etwas einen, im ersten Augenblick betrachtend, sehr hohen Preis hat und vielleicht auch ein wenig Verständnis für solche Preise zu schaffen.

Es wird technisch, steigen wir ein.

Zuerst einmal: Was ist eine Kalkulation eigentlich und warum ist sie so wichtig?

Eine Kalkulation ist kurz gesagt die Berechnung aller anfallenden Kosten und der eingebrachten Zeit, um daraus einen Preis zu bilden, bei dem man nicht nur keinen Verlust macht, sondern auch Anschaffungen wenn sie kaputt gehen ersetzen kann und auch selbst Geld für seine Arbeitszeit bekommt, also einen Gewinn erwirtschaftet. Gerade in der Fotografiebranche kalkulieren viele ihre Preise nicht oder zumindest nicht vollständig. Sie schauen sich andere Fotografen/Fotografinnen an und orientieren sich an deren Preisen, da sie es entweder nicht besser wissen, und/oder nicht hervorstechen möchten als “die/der ist aber teuer!”. Und genau hier liegt das Problem… Wenn alle Fotografen dies so handhaben, haben wir keine Preise, mit denen wir leben können, denn Fotografie ist mehr als ein Knöpfchen drücken.

Was gehört alles in eine Kalkulation?

— Rechnung schreiben wenn eine Anzahlung erfolgt, aber auch danach für Zusatzbilder zb

— Anfahrtsweg und Heimfahrt (hier ist man ja schon unterwegs und kann dementsprechend nichts Anderes machen)

— Die Zeit des eigentlichen Shootings

— Nachbearbeitungszeit (bei mir wäre dies: Import der Bilder, Erstellung der Vorschaugalerie (grundoptimieren der Bilder in Lightroom, hochladen der Galerie, versenden dieser))

— Kontakt mit den Kunden (Fragen klären, evtl. bei der Auswahl helfen,…)

— Bearbeitungszeit der ausgewählten Bilder (Bilder raussuchen die ausgewählt wurden, finale Bearbeitung der Bilder,…)

— Versenden der ausgewählten Bilder

— evtl. kommt hier dann noch Bestellung von Produkten wie Leinwänden und co. dazu, Nachbesserungen aus welchen Gründen auch immer,…

So, dass waren nur die Sachen, die wirklich aktiv mit dem Shooting zu tun haben, in eine Kalkulation gehört aber noch mehr:

— Wenn man ein Auto hat, zahlt man für das Autoradio als Gewerbetreibende Person GEZ, außerdem fährt sich das Auto ja auch ab und muss irgendwann ersetzt werden

— Zum fotografieren nutze ich eine Kamera und Objektive, diese müssen abgeschrieben werden

— zum Bearbeiten nutze ich Bildbearbeitungssoftware, die monatlich kostet

— evtl. kommen Kosten für die Auswahlgalerie dazu, je nachdem wo man ist und wie man sie erstellt

— Gebühren fürs Websitehosting, Lizenzen für Zertifikate, Themes für Wordpress,…

— Mitgliedsbeitrag in der Handwerkskammer und evtl. auch der Handelskammer (von einer der Beiden ist man als Kleinunternehmer befreit)

— Mitgliedsbeitrag der Berufsgenossenschaft (auch hier wäre man als Kleinunternehmer befreit, wenn man es angibt)

— Stromkosten

— Kosten für den Computer, Grafiktablet, Monitor, oder mit was auch immer man arbeitet, auch hier muss gegebenenfalls abgeschrieben werden

— Gebühren einer Gewerbenummer oder eines Gewerbetelefons, falls vorhanden

— Gewerbeversicherung (min. Haftpflicht sollte vorhanden sein, ggf. lohnt sich eine Kameraversicherung)

— wenn man Printprodukte mit anbietet müssen die natürlich auch mit verrechnet werden

— und zu guter Letzt natürlich die schöne Steuer, die man errichten muss… (Umsatzsteuer, Einkommenssteuer, evtl. Vorsteuer,…)

Man sieht also: Alleine was an tatsächlichen Kosten aufkommt, ist schon haarig… Und wenn man jetzt komplett hauptberuflich selbstständig ist, kommen die Krankenversicherung, ggf. Berufsunfähigkeitsversicherung und noch viele weitere Sachen, die auch ich gerade gar nicht auf dem Schirm habe, auch noch dazu. Wenn man Printpakete verschickt kommen noch die Kosten der Produkte, die Zeit wo man packt und zur Post fährt, das Porto, die Goodies die man mit rein legt und vieles mehr dazu. Die Liste ist schier endlos und kommt total auf die Person an und deren Gewerbe.

Das alles sind Kosten die einkalkuliert werden müssen, und davon ist vieles jetzt tatsächlich auch einfach eintragbar, ich weiß wie viel meine Kamera gekostet hatte und im Internet gibt es Tabellen wie man sie abschreiben muss,… Aber andere Bereiche sind weniger gut messbar, allen Voran seine eigene Zeit.

Und genau hier ist der Punkt, wo spätestens viele aussteigen (obwohl auch davor oftmals viele Selbstständige vergessen, was sie alles einplanen müssen an Kosten).

Wie viel Wert hat die eigene Zeit?

Und hier stelle ich jedem Lesenden die Frage: Wenn du deine Zeit mit Arbeit, oder deiner Familie, mit Freunden oder Leuten die du magst und die dir was bedeuten verbringen könntest, wie würdest du dich entscheiden? Und warum gehst du dennoch arbeiten?

In Angestelltenverhältnissen ist nichts so klar wie das eine Thema: Man verkauft seine Leistung für einen Betrag X im Monat und wenn dieser zu niedrig ist, nimmt man die Arbeit nicht an.

Werte von Menschen werden Tag täglich verkauft, immer und immer wieder, und es ist eine Frage der Position und der Verhandlungsbasis, für wie viel man sich selbst verkauft.

Warum ist es also gerade bei Fotografen so schwierig, genau das auch zu tun? Wir machen nichts Anderes, wenn man es einmal herunter bricht: Wir verkaufen unsere Zeit, um den Kunden schöne Augenblicke festzuhalten. Ich mache diese Arbeit gerne, ich brenne für diese Arbeit und liebe sie, aber natürlich muss dabei unterm Strich auch dabei rauskommen, dass ich am Ende des Tages etwas zu essen auf den Tisch stellen kann und meine Miete bezahlen, sonst kann ich das auch einfach nicht lang machen.

Und jetzt hab ich gut reden: Ich bin “nur” nebenberuflich selbstständig, ich muss meine Miete davon nicht bezahlen… Dennoch ist es unfassbar wichtig zu kalkulieren als müsste ich es!

Und zwar aus zwei Gründen:

  1. mache ich den Markt für komplett selbstständige Fotografen kaputt, wenn ich mich deshalb unter Wert verkaufe und meine Preise so kalkuliere, dass vielleicht meine Kosten gedeckt sind, aber mehr auch nicht
  2. ist das Ziel von vielen vielen Fotografen da draußen, eigentlich von allen die sich selbstständig gemacht haben, eins: Wachstum. Und mit Wachstum geht einher, dass man irgendwann die Zeit nicht mehr hat einen 100% Job neben der Fotografie auszuüben, und spätestens dann müssen die Preise stimmen, um den Schritt wagen zu können zu reduzieren, oder gar ganz aufzuhören im Angestelltenverhältnis

Nur kostendeckend zu arbeiten ist nicht umsonst unter dem Begriff der Liebhaberei zusammengefasst und ist sozusagen der Genickbruch des Unternehmens, wenn man es langfristig gewinnbringend betreiben will.

Und um nochmal das Wort direkt an dich dort draußen zu richten, der/die das vielleicht einfach mal hören muss, weil er/sie sich nicht traut die Preise zu nehmen, die die Kalkulation ausspuckt:

Du bist es WERT! Dein Selbstwert sollte alleine schon dafür sorgen, dass du dafür bezahlt wirst für das was du an KÖNNEN mitbringst.

Wir Fotografen bilden uns ständig weiter, haben meist über sehr viele Jahre ein Wissen angeeignet, dass wir als Experten weitergeben können, dass wir nutzen können, um viele viele Menschen dort draußen tolle Erinnerungen zu schenken an die Zeit mit ihren Liebsten, oder von ihren Liebsten. Wir müssen lernen so viel Selbstfürsorge zu haben, um es uns WERT zu sein, dass wir dafür auch entlohnt werden! Und zwar so entlohnt, dass die Arbeit auch in 10 Jahren noch Spaß machen kann und nicht ein von der Hand in den Mund leben ist. Wo man sich nicht denkt das es die Zeit nicht wert ist, um die Zeit nicht mit seinen Liebsten verbringen zu können.

Wir geben unsere Zeit teils wildfremden Menschen, um für diese unfassbar wichtige, wunderschöne Erinnerungen einzufangen, an denen sie sich ihr Leben lang nicht satt sehen können und sich immer wieder gerne an das Shooting mit uns erinnern, da haben wir auch die Pflicht uns um uns selbst zu kümmern und unseren eigenen Wert anzuerkennen.

In eine Kalkulation gehört der eigene WERT, es gehört die ZEIT die wir brauchen, die uns entlohnt wird. Niemand würde in einem Angestelltenverhältnis Überstunden machen, wenns nur nen Händedruck als Dank gibt, zumindest nicht jeden Tag über Jahre hinweg.

Und genauso wenig können wir als Fotografen, kann unsere Branche (!) überleben, wenn wir unseren eigenen Selbstwert nicht erkennen und diesen mit einkalkulieren!

Ja, dann werden die Preise höher, aber wir haben auch für jeden Kunden die Zeit, die wir ihnen schenken können, weil wir gerne die Zeit nutzen, um ganz, und zwar zu 1000%, nur für diese Kunden da zu sein. Das ist ein Service, den wir nur mit einer guten Kalkulation bieten können!


Selfie von mir auf einer Messe stehend mit Hut

So waren die Jagd- und Schützentage 2024

Die Jagd- und Schützentage sind vorbei und ich sitze wieder wie gewohnt vor meinem Rechner und lasse die Messe gedanklich Revue passieren.

Für mich war es die erste Messe mit dem Thema Jagd im Allgemeinen, mehr als den üblichen Frankoniabesuch kannte ich sozusagen noch nicht. Klar, durch meine Hauptarbeit in der Forstverwaltung und dadurch das ich schon auf Jagten dabei war und viele Jägerinnen und Jäger kenne, kenne ich das Thema,  dennoch war es einfach noch einmal etwas komplett Anderes eine solch große Messe zu sehen und zu erleben.

Wir wollten zuerst nur einen Tag hin, stellten aber am Ende dieses Tages fest, dass wir genau 2 von 6 Hallen geschafft hatten und einen Hundestand, dass wars… Also beschlossen wir noch am Abend spontan am Sonntag noch einmal hinzufahren! Und wir haben es nicht bererut…

Samstag:

Am Samstag verschafften wir uns erst einmal einen Überblick. Wir schlenderten durch die Hallen, verquatschten uns an einigen Ständen und probierten ein paar Sachen an, die für uns von Relevanz waren. So fand mein Partner zb eine neue Mütze und ich weiß nun, dass sobald ein Hund einzieht die Hundeführerjacke von PSS meine erste Wahl sein wird! Außerdem sagte mir der Verkäufer dort, dass PSS endlich plant taillierte Schnitte bei ihren Westen und Fleecejacken anzubieten ab diesem Winter, was mich sehr freute und positiv fürs nächste Jahr stimmte.

Wir fanden “Gravuraugenblick”, die unfassbar schöne, detaillierte Handarbeit herstellt, die mich noch immer faszinieren… Ich unterhielt mich mit einigen Jagdschulen über deren Lehrgänge, da ich ja noch auf der Suche nach einer Jagdschule bin, und wir fanden einen tollen Lederausstatter für Hunde-, aber auch Westernausstattung wie zb Westernsättel. Horse Gear Innovations e.K. hat wirklich schöne, aber gleichzeitig preislich erschwingliche Produkte, wovon ich total fasziniert war. Ich denke von denen muss irgendwann für den zukünftigen Hund dann definitiv ein Halsband einziehen… Es gab auch einen Hersteller von Lederarbeiten, der mich extrem faszinierte. Diese Person war darauf spezialisiert Portraits auf Leder zu punzieren. Also zb Haustierportraits, Wildtiere, all sowas. Die Handarbeit war erstaunlich und einfach wunderschön...

Außerdem war der deutsche Bogenjagdverein da... Mit einem Bogenschießstand! So kam ich mal in die Versuchung die Bogenjagd auf dem 6m Stand zu testen. Leider stellte sich heraus das bei meinem kaputten Handgelenk die Bogenjagd rausfällt... Selbst den 25 Pfund Bogen bekam ich selbst nicht gespannt, da mein Handgelenk zu sehr schmerzte... Zielen und treffen funktionierte dafür sehr gut ;)

Ansonsten verbrachten wir viel Zeit bei den Magyar Vizsla Stand. Wir suchen für uns noch immer eine Hunderasse die zu uns passt und der Vizsla erregte unsere Aufmerksamkeit, weil sein Wesen, aber auch seine Jagdart ganz gut zu uns passten. Was es schlussendlich werden wird wissen wir nach der Messe noch immer nicht, aber wir wissen noch einmal auch genauer was wir NICHT wollen und haben neue Eindrücke, die noch verarbeitet werden müssen…

Sonntag:

Nachdem am Samstag für mehr die Zeit nicht mehr ausreichte, gingen wir wie schon gesagt am Sonntag noch einmal hin. Hierbei zog es uns zuerst zum Hundedorf, um einmal zumindest alle für uns relevanten Rassen zu sehen…

Wir redeten viel mit dem deutschen Retriever Verein, da uns einmal der Flat Coated Retriever, aber auch der Nova Scotia Duck Tolling Retriever sehr ansprachen. Leider stellten wir im Gespräch heraus das keine der Beiden Rassen komplett zu unseren Anforderungen passte, weshalb wir eine Ecke schlauer sind.

Ich finde es auch wichtig zu wissen welcher Hund eben NICHT passt, und nicht einfach nach Optik einzukaufen… Zudem ist es mir wichtig, dass ich meinen Hund tragen kann im Zweifel. Unfälle passieren und manchmal sind es die dümmsten Zufälle, die dafür Sorgen das der Worst Case eintritt… Ich hoffe wirklich, dass ich meinen Hund nie verletzt aus einem Wald tragen muss, aber WENN ich es muss und ihm nicht schnellstmöglich helfen kann, weil ich ihn alleine nicht tragen kann und erst Hilfe anfordern muss, dann würde ich mir das nie verzeihen. Auch deshalb wird es bei mir zb keinen Flat Coated Retriever geben… Bis 20, evtl. 25kg kann ich tragen, dass weiß ich, aber ein 35kg Hund ist einfach zu schwer…

Nachdem wir im Hundedorf fertig waren gab es eine Trinkpause am Kaffeestand und danach ging es durch die Hallen. Ich fand ein paar tolle Heizjackenmöglichkeiten, wie zb die Heizwesten der Ostermayer AG (die auch im Winter eine taillierte Version dieser Weste rausbringen!). Andere Heizlösungen überzeugten weniger, weil sie zb einfach nicht warm genug wurden, oder seltsam platziert waren, oder mich das Material als solches nicht überzeugte. Als Frostbeule suche ich immer nach guten Möglichkeiten warm zu bleiben, nicht nur, aber natürlich auch auf der Jagd... Wer da Hersteller kennt von denen er überzeugt ist darf sich sehr gerne jederzeit bei mir melden!

Auch versuchte ich mich an einem neuen Jacket für Bewerbungsgespräche, stellte aber fest das mir alt-englischer Stil (noch?) nicht stand… Ich sah dann doch sehr verkleidet aus.

Wir fanden auch einen Hersteller wirklich günstiger, aber dennoch solider Hundeschutzwesten aus Schweden (tuskproof), die wir uns nochmal genauer anschauen müssen, wenn es wirklich drum geht das unser zukünftiger Hund dann eine braucht…

Und zu guter Letzt fand ich meinen ersten eigenen Jagdhut! Ich suchte seid fast 2 Jahren danach, und bei einem der letzten Ständen die wir uns ansahen wurde ich schlussendlich fündig. Der Altinhaber des Unternehmens hat mich hierbei auch nochmal großartig beraten, da ich in Sachen Hutwahl wirklich überhaupt keine Ahnung habe… Er erzählte, dass er seid 60 Jahren Hutmacher sei, was mich extrem faszinierte, und mit wenigen Handgriffen saß mir der Hut wirklich wie angegossen!

Alles in Allem sei gesagt, dass die Messe für uns wahnsinnig schön war. Tolle Gespräche, tolle Fachleute, vieles was man nur aus dem Internet kannte endlich auch mal anfassen und in die Hand nehmen,… Für uns war es definitiv nicht das letzte Mal!

(Alle genannten Marken sind Nennungen ohne das ich hierfür für eine Werbung bezahlt wurde oder dergleichen!)


Bild eines Kreidefelsens von Jasmund am Meer

Zurück aus dem Urlaub

Die letzten Wochen war ich im Urlaub, genauer gesagt seit dem 05.09., und zurück gekommen bin ich am 23.09., also vorletzte Woche Montag, und hatte dann noch in der Hauptarbeit bis einschließlich Mittwoch frei.

Mein Urlaub war toll, wenn auch arbeitsreicher als die Meisten sich einen Urlaub vermutlich vorstellen.

Mir war es wichtig raus zu kommen, aber auch meine Freunde mal wieder zu sehen und teils auch meinen Partner überhaupt mal meinen Freunden vorzustellen, er hingegen wollte ans Meer, daher war schnell klar: Wir fahren über Brandenburg an die Ostsee!

Gesagt, getan waren wir zuerst einige Tage bei Stephie auf der Serenity-Ranch, wo ich auch gleichzeitig Shootings angeboten hatte und mein Partner endlich mal die Ranch und meine Freunde kennenlernte, und danach ging es einige Tage nach Rügen, genauer nach Sassnitz! Hier erkundeten wir Sassnitz an sich, den Hafen und Jasmund, den Nationalpark dort. Hier und dort fragte ich tatsächlich ein paar Hundebesitzer ob ich ein Bild ihres Hundes machen darf, weil ich unbedingt Hundefotos am Meer wollte, wo sich die Leute unfassbar drüber freuten! Dann waren unsere Tage dort auch schon wieder vorbei, aber wir hielten fest: Nächstes Jahr planen wir länger dort zu sein! Und ich habe eine neue Liebe gefunden: Sanddornsaft in Rooibostee!

Nachdem wir dann nochmal das Wochenende bei Freunden in Berlin verbrachten, ging es auch schon wieder für ein paar Tage nach Hause (und für mich ans Vorschaugalerien für alle erstellen), bevor wir uns nochmal mit Freunden in Rheinland-Pfalz in einem gemeinsam gemieteten Ferienhaus trafen und noch einige Tage gemeinsam verbrachten. Hier biete ich jedes Jahr Portraitshootings an, sodass auch hier die Kamera dabei war!

Aber ist das dann überhaupt Urlaub, wenn ich doch nur am fotografieren bin? Für mich ganz klar ja! Ich liebe es die Zeit zu haben, ich liebe es auch den Leuten, die selten die Möglichkeiten ergreifen können, weil ich einfach zu weit weg wohne, die Möglichkeiten zu geben, und es ist eben auch mit allen ausgemacht das ich im Urlaub bin und daher die Bearbeitungszeiten etwas länger sein können, sodass ich da auch keinerlei Stress habe! Bearbeitet wird auch wirklich nur Zuhause, unterwegs maximal aussortiert, also komm ich auch nicht in die Verlegenheit zu viel zu arbeiten (dafür ist mein Bildschirm vom Laptop einfach zu klein). Es ist für mich einfach ein rundum schönes Gefühl die glücklichen Kunden zu sehen, ihnen eine Freude bereiten zu können und auch einfach mal wieder andere Motive, andere Menschen und andere Tiere vor der Kamera zu haben. Und sind wir mal ehrlich: Fotografieren würde ich im Urlaub eh, weil es nunmal auch mein Hobby ist, da kann ich auch ein paar Shootings annehmen ;)

Erholt fühle ich mich dennoch wirklich sehr, weil die Zeit mit meinem Partner einfach großartig war, wir einfach den Alltag hinter und lassen konnten und einfach mal nur für uns sein und die Gegend erkunden. Das war wahnsinnig toll und es tat unendlich gut.

Für jeden sieht Urlaub anders aus, für mich ist Urlaub Neues entdecken, viel erleben, viel auf den Beinen sein und abends erschöpft ins Bett fallen, voller neuer Erfahrungen, Emotionen und Augenblicke im Herzen. Und genau das hatten wir auch erreicht, und genau das liebe ich.

Jetzt bin ich frisch erholt schon wieder im Alltag angekommen, und möchte in den nächsten Monaten es endlich schaffen eine Strategie zu entwickeln, die potentiellen Kunden in meiner neuen Heimat zu finden und zu erreichen.

Ich habe neue Motivation gefunden für das was ich tue und freue mich auf die nächste Zeit!


Bild von Lira wie sie in die Kamera blickt im Karohemd, die Kamera vor sich gehalten

Gewerbe und Hauptberuf - ein Spagat?

Wenn ich Leuten erzähle, dass ich einen Nebenberuf habe, schmunzeln die Meisten und ich weiß, dass Viele zuerst an Kellner, Kassierer oder dergleichen denken, wenn sie hören, dass jemand „nebenbei“ arbeitet. Da muss das Geld ja vermutlich knapp sein, dass ich zwei Jobs brauche? Hat sie viele Schulden?

Die Stigmatisierung in Deutschland, wenn es um Nebenberufe geht, ist teils sehr hoch. Auch Kellner, Kassierer und dergleichen sind Menschen die Anerkennung verdienen, wie jeder andere Beruf auch, denn stellt euch mal eine Gesellschaft ohne diese Berufsgruppen vor… Wir brauchen sie, wie viele Andere auch!

Dennoch wundert es umso mehr Menschen, wenn ich erzähle, dass ich selbstständig bin. Auch hier bin ich oft mit Vorurteilen konfrontiert, dass mein Gewerbe ja dann nicht gut laufen könne, wenn ich noch was Anderes arbeite und dergleichen… Die Wahrheit ist? Ich liebe es, diesen Spagat zu machen!

Ich liebe es, sowohl die Verwaltung zu haben, als auch einen Ausgleich als Fotografin. Für mich sind es nicht einfach „zwei Jobs“, für mich sind es zwei Bereiche, die mir unendlich Spaß machen und in denen ich Arbeiten darf.

Ja, es ist hart. Und ja, manchmal ist es einfach nur erschöpfend, wenn man nach dem Feierabend in der Hauptarbeit eben KEINEN Feierabend hat… Aber dann sehe ich die Früchte der Arbeit, sehe in die Gesichter meiner glücklichen Kunden, bearbeite die niedlichsten Bilder, und bin einfach nur dankbar und glücklich, zwei solch tolle Berufe vereinen zu können!

Tierfotografie ist vor allem in den letzten Jahren bei jungen Frauen „Mode“ geworden, gerade um sich zb ihr Studium zu finanzieren. Viele unterschätzen daher den Aufwand, den solch ein Gewerbe eben mit sich bringt.

Als Fotografin ist man keine freiberufliche Tätigkeit, sondern eine Gewerbliche, zumindest, sobald man Auftragsarbeiten macht, was die klassischen Tierfotografen so gut wie alle machen.

Gleichzeitig zählt die Fotografie als Handwerk, der Verkauf von Printprodukten jedoch als Handel, sodass man sowohl in der Handwerkskammer, als auch in der Handelskammer Mitglied sein muss. Dazu kommt noch die Berufsgenossenschaft, und schon hat man mindestens schon drei Punkte, die die Meisten schon bei der Beantragung vergessen!

Das wichtigste in diesem ganzen Wulst an Aufgaben, Arbeiten und auch der eigenen Kreativität, ist, zu lernen, sich selbst Grenzen zu setzen und seine eigene Erschöpfung zu realisieren, sowie Pausen zu machen!

„Nur noch diese eine Rechnung…!“ Nachts um 11, obwohl um 6 Uhr der Wecker schon klingelte… „Das ist doch nur noch…“, bevor man Freunde treffen wollte, und dann den Termin verpasste…

So sah 2021, als ich mich selbstständig machte, teilweise mein Alltag aus, weil ich meine eigenen Grenzen noch nicht kannte und nicht wahr nahm.

Über die Jahre der Selbstständigkeit lernte ich, auch teils durch meinen Burnout (der jedoch nichts mit dem Gewerbe zu tun hatte), Grenzen zu setzen, auch mir selbst gegenüber.

Nein, auch die Kundin kann warten, wenn du gerade mit Freunden unterwegs bist.

Und auch die Rechnung liegt da morgen noch, Skonto dauert 14 Tage!

Klar sollte man auch nicht alles immer extrem schieben, aber es gibt eben auch noch ein Leben neben dem Gewerbe, und das ist einfach wichtig zu realisieren!

Ich denke, generell als Selbstständige, aber vor allem als Selbstständige, die auch noch angestellt ist, ist es einfach unglaublich wichtig, Grenzen zu setzen, und sich bewusst zu werden, auch Zeit für sich selbst zu nehmen und gegenüber sich selbst einzufordern.

Feste Zeiten helfen dabei, sich abgrenzen zu können und neben der ganzen Arbeit - und der noch mehr Arbeit - sich selbst nicht zu verlieren. Während man im Angestelltenverhältnis meist feste Zeiten hat in denen man arbeitet, fehlen diese in einer selbstständigen Tätigkeit. Daher ist es wichtig, sich selbst Grenzen zu setzen, am einfachsten durch feste Zeitslots. Arbeitet man zb von 8-16 Uhr, kommt dann heim, entspannt ein wenig und isst zu Abend, kann man danach sagen „von 19-21 Uhr Gewerbe, dann ist Schluss!“ und nein, auch die Mail um 21:01 Uhr wird nicht mehr gemacht!

Das mag jetzt extrem übertrieben wirken, hilft vielen aber in Wahrheit sehr, Zeit für sich zu finden.

Nein, du schlingst dein Essen nicht runter, vor 19 Uhr machst du nichts!

Und auch die Schlafenszeit wird nicht gefährdet.

Man muss im Spagat zwischen Angestelltenverhältnis und Gewerbe einfach deutlich mehr planen, und auch deutlich mehr auf sich und seine eigenen Grenzen achten! Und ja, wenn es gerade im Angestelltenverhältnis stressig ist (Rechnungsschluss vor Weihnachten, viele Projektbeginns und Einstellungsverfahren,…) dann muss man so flexibel sein können sich selbst zu erlauben im Gewerbe kürzer zu treten! Und auch das ist ok und gut so, denn wenn man umkippt ist keinem der beiden Bereiche geholfen, wirklich nicht!

Wenn man sich dessen bewusst ist und für beide Berufe brennt, ist es problemlos möglich, Beides zu bewerkstelligen, es braucht eben nur Selbstdisziplin. Auch mir fehlt diese manchmal, und manche Wochen sind daher hart, aber unterm Strich bin ich so glücklich, wie ich nur sein kann, mit dieser Kombination, und würde für kein Geld der Welt eine Seite hergeben wollen!


Bild von mir, wie ich den Beschluss meines Kameragurtes schließe, während ich vor einer Hecke stehe

Aus dem Burnout zurück in die Arbeit

Burnout, die wohl meist gefürchtete, aber auch am wenigsten ernst genommene Krankheit…

Burnout ist eine Krankheit die vor allem Industrienationen betrifft, aber wie geht man damit um, wenn man betroffen ist? Und wie kommt man wieder zurück in einen Arbeitsalltag?

Als erstes, benötigt man Zeit! Zeit ist nach meiner Erfahrung das A und O. Es bringt überhaupt nichts, nach ein paar Wochen sich zu denken „Was stell ich mich denn so an? Das muss wieder gehen!“ denn dann kommt man einfach nur in eine Abwärtsspirale.

Sich raus nehmen, sich um sich selbst kümmern, vielleicht sogar eine Kur machen… Auch professionelle Hilfe kann und sollte in einigen Fällen in Anspruch genommen werden, um dem „Wieso?“ auf den Grund zu gehen.

Aber was, wenn Arbeiten wieder geht? Wie damit umgehen? Wie viel sagen?

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen:

Ehrlichkeit vereinfacht so viel…

Ich habe durch mein BurnOut meinen alten Job nicht mehr ausüben können, bin an das andere Ende von Deutschland gezogen und habe bei Null angefangen.

Natürlich ist das ein Extremfall, aber es zeigte mir, wie extrem solch eine Krankheit in das Leben einschneiden kann.

Ich wurde am 23.11.2022 krank und ich habe am 27.11.2023 einen neuen Job angefangen. Im Bewerbungsgespräch sagte ich von Anfang an, dass ich krank bin. „Ich bin chronisch krank, und ich bin aktuell mit Burnout krankgeschrieben“ sagte ich. Viele nannten das unüberlegt, naiv oder auch dumm, weil es mich im Vergleich zu anderen Bewerbern natürlich als ein Risiko hinstellt.

Aber ich fasste den Entschluss wohl überlegt: Was würde mir eine Arbeit bringen, die mich wieder so belastet, dass ich wieder in ein Burnout gerate? Ein Grund meines Burnouts war mangelnde Kommunikation meinerseits, als ich merkte, überfordert zu sein. Ich schämte mich, nicht die Leistung zu liefern, die ich sonst immer liefern konnte, und ich schämte mich so sehr, dass ich es nicht schaffte, es zu kommunizieren, bis es zu spät war. Das wollte ich unter keinen Umständen wiederholen.

Ich sagte von Anfang an, dass ich keine 100% arbeiten will, um mehr Ausgleich zu haben und mich erstmal wieder einzufinden. Von 0 auf 100 nach einem Burnout kann ich auch jetzt rückblickend wirklich niemandem empfehlen.

Die ersten Wochen kam ich wirklich nach der Arbeit nach Hause, und fiel einfach ins Bett. Aber es ist auch super schön, wieder eine Aufgabe und einen Beruf im Leben zu haben. Nicht mehr nur in den Tag zu leben und zu wissen, dass eine Krankheit ein Leben zerstört hat, sondern ein neues Leben aufzubauen.

Dadurch, dass mein Team Bescheid weiß, achten sie auf mich. Sie verstehen, wenn ich einen Tag mal weniger kann, später komme, früher gehe (danke Gleitzeit) oder mal 10 Minuten Pause brauche. Ohne die Kommunikation meinerseits, offen damit umzugehen, dass ich nunmal erkrankt bin und war, währe eine solche Umgebung nicht möglich. Und ohne solch eine Umgebung, würde ich glaube ich nicht wieder solch eine Freude an der Arbeit haben und mich langsam wieder wirklich gesund fühlen!

Was blieb? Die Erschöpfung. Bis heute sage ich, 100% könnte ich nicht. Ich habe jetzt eine 80% Stelle und finde diese genau richtig für mich. Wird sich das wieder ändern? Ich weiß es nicht. Das wird die Zukunft zeigen. Aber ich weiß, dass ich immer mein Bestes geben möchte, daher würde ich keine 100% Stelle annehmen, wenn ich nicht wüsste, ihr gerecht zu werden.

Ich fühle mich wohl, wo ich jetzt bin. Ich baue langsam mein Gewerbe wieder in meinen Alltag ein, achte aber weiterhin auf ausreichend Schlaf und genug freie Zeit für mich, um runterfahren zu können.

Ich bin viel in der Natur, im Wald, treibe Sport,… Aber liege auch gerne einfach mal mit einem Film auf dem Sofa oder lese im Bett.

Zusammenfassend hilft mir:

— mehr Schlaf als früher und auf genug Schlaf achten

— Bewegung, um den Kopf wirklich mal frei zu bekommen und für den Körper einen Ausgleich zu haben

— Zeit für mich, mit dem, was ich gerade will, ob Serie schauen, lesen oder den Kleiderschrank ausmisten, einfach das tun, was sich gerade richtig anfühlt

In der Zeit wo ich krank geschrieben war lernte ich viel über mich selbst. Wie ich Erschöpfungssymptome schnell erkenne und was mir auch hilft. Dieses Wissen hilft mir nun wirklich sehr. Gleichzeitig lasse ich meine Wochenenden meist leer oder mit maximal einem Termin, um einfach Zeit zur Regeneration zu haben.

Ich denke, ich bin auf einem guten Weg, und ich hoffe für Jeden dort draußen, der auch diese Krankheit durchstehen muss oder musste, dass er einen Weg und einen Umgang damit findet.

Die Angst wieder zurück zu fallen bleibt, sie wird nur kleiner, weicht in den Hintergrund und überschattet nicht mehr die Freuden, einfach wieder arbeiten zu können.

Möglich ist dies nur durch ein tolles Team mit Verständnis.

Und dafür bin ich unendlich dankbar.


Bild von einer Frau (Lira) im Wald stehend. Sie trägt Jagdkleidung mit einer Weste und hat die Kamera an der Seite hängend. Sie blickt zur Seite.

Willkommen auf meinem Blog!

"Jetzt fängt die auch mit so nem Blog an", werden sich jetzt vermutlich einige sagen und mit den Augen rollen.

Braucht es überhaupt den drölfzigstausensten Blog? Reichen die Anderen nicht?

Ich sage nein, weil jede Erfahrung ist unterschiedlich und einmalig! Daher fange ich jetzt auch mit "so nem Blog" an, weil ich was zu erzählen hab!

Hier soll es um Tierfotografie, Leben mit Hauptjob und Gewerbe, aber auch um Themen, die mir einfach in den Kopf kommen und die ich finde, die man teilen sollte gehen!
Das können zb auch Spendenläufe sein, oder generell Themen rund um meine chronische Erkrankung,...
Natürlich mit Bezug zum Gewerbe und Business an sich, aber vor allem ehrlich, authentisch und für euch als Mehrwert!

 

Ihr dürft also gespannt sein, was euch hier erwarten kann!